Pilotprojekt FLASH
Im Pilotprojekt FLASH arbeitet der Landkreis Nordsachsen an einem Meilenstein in Richtung Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, automatisierte Verkehrsangebote in den regulären Linienverkehr des Landkreises zu integrieren und den Nahverkehr innovativ, zukunftsorientiert und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der FLASH-Pilotbetrieb mit Fahrgästen auf der Linie 216 ist im Juli 2022 gestartet.

Das Shuttle ist mit bis zu 70 km/h unterwegs und damit einer der ersten Busse, der mit ortsüblicher Geschwindigkeit automatisiert fahren kann.
Im Shuttle haben circa 20 Fahrgäste sowie ein*e Sicherheitsfahrer*in Platz haben. Das Fahrzeug zeichnet zudem ein hybrides Steuerungskonzept aus. Dieses ermöglicht es, dass FLASH sowohl automatisch als auch manuell betrieben werden kann. Im laufenden Betrieb kann nahtlos zwischen beiden Modi gewechselt werden. FLASH kann zum MDV-Tarif genutzt werden.
Anfahrt S-Bahnhof Rackwitz
Den S-Bahnhof Rackwitz erreichen Sie mit:
S2 aus Richtung Leipzig oder Delitzsch/Bitterfeld/Wittenberg/Dessau
215 aus Richtung Krostitz/Taucha
Aktuelles
5. Januar 2023: FLASH fährt ab Mai auch zum Biedermeierstrand
Ab Mai 2023 soll der automatisierte Bus auch den Biedermeierstrand des Schladitzer Sees anfahren. In den nächsten Wochen wird die zusätzliche Strecke hochgenau vermessen und FLASH darauf trainiert. Außerdem werden im Ergebnis des Pilotbetriebs, der zum Jahreswechsel offiziell endete, Verbesserungen an der Sensorik und Software vorgenommen, um beispielsweise eine geschmeidigere Fahrweise zu erreichen. Für die technischen Anpassungen wird FLASH vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und der Fahrplan für die Linie 216 vom 13. Januar bis 28. Februar 2023 auf konventionelle Rufbusse umgestellt. Diese können telefonisch unter 03421 7746620 zu den stündlichen Abfahrtzeiten freitags bis sonntags bestellt werden.
1. November 2022: Winterbetrieb startet
Die Linie 216 verkehrt ab sofort von Freitag bis Sonntag überwiegend als RufBus. Die Fahrten freitags zwischen 13:07 Uhr und 18:38 Uhr finden als feste Linienfahrten statt. Hierdurch soll FLASH weiterhin die Möglichkeit haben, die automatisierte Fahrfunktion zu verbessern und erstmals im Winter auch während der Dunkelheit Erfahrungen zu sammeln. Spätestens im Mai 2023 wird der Fahrplan wieder auf den bisherigen Stand umgestellt.
13. Juli 2022: Einsteigen bitte! Start des öffentlichen Pilotbetriebs
Nordsachsens Landrat Kai Emanuel startete am 13. Juli 2022 gemeinsam mit Ines Fröhlich, Staatssekretärin für Digitalisierung und Mobilität im Sächsischen Wirtschaftsministerium, den öffentlichen Pilotbetrieb des selbstfahrenden Busses. Mit Anschluss zu den S-Bahnen in Richtung Leipzig und Delitzsch verkehrt FLASH donnerstags bis sonntags stündlich von 10.07 bis 18.07 Uhr vom Bahnhof Rackwitz zur Schladitzer Bucht und 10.38 bis 18.38 Uhr ebenso stündlich von dort wieder zurück. Die Fahrzeit beträgt rund 15 Minuten. Am Morgen besteht zusätzlich eine Rufbus-Option.
Zu den ersten Fahrgästen, die Staatssekretärin Fröhlich und Landrat Emanuel begrüßen konnten, gehörten Badelustige, Tagesausflügler*innen sowie Beschäftigte des Freizeit- und Familien-Resorts am Schladitzer See.
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bilder Christian Modla)
9. Juni 2022: Neue Infotafeln an Haltestellen des Shuttles angebracht
An den FLASH-Haltestellen zwischen S-Bahnhof Rackwitz und der Schladitzer Bucht geben Infotafeln nun wichtige Informationen zum Pilotbetrieb des FahrerLosen Automatisierten SHuttles. Dieser soll Mitte Juli mit Fahrgästen starten. Neben einer Karte zur Strecke des selbstfahrenden Busses erfahren Interessierte an den Infotafeln auch, an welchen Tagen und zu welchem Tarif FLASH verkehren wird. Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bild Landratsamt Nordsachsen)
30. März 2022: FLASH kommuniziert mit der Ampelanlage
Ende März wurde die notwendige Technik installiert, dass FLASH die Signale der B184-Kreuzung in Rackwitz verarbeiten kann. Die Schaltzeichen der Ampelsteuerung werden nun an das Fahrzeug gesendet. Die im Heck verbaute Rechentechnik nutzt die Informationen für die Routenplanung und lässt FLASH nur bei grün zeigender Ampel die Kreuzung überqueren. (Bild IAV)
8. / 29. März 2022: Testfahrten im FahrerLosen Automatisierten SHuttle
Anfang März informierte sich Nordsachsens Landrat Kai Emanuel gemeinsam mit dem Rackwitzer Bürgermeister Steffen Schwalbe vor Ort über den Stand des Projektes. Dabei stellte er erfreut fest: "Vorausgesetzt, alle notwendigen Genehmigungen liegen bis dahin vor, kann voraussichtlich Mitte Juli der Pilotbetrieb mit Fahrgästen zum üblichen Tarif im Mitteldeutschen Verkehrsverbund starten." Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Torsten Herbst, nahm Ende März an einer FLASH-Testfahrt teil. Begleitet wurde er dabei von Nordsachsens Landrat Kai Emanuel sowie Stefan Schieritz (Bürgermeister Elsnig), Katja Haase (FDP-Vorsitzende Schkeuditz) und Rainer Haase (Stadtrat Schkeuditz). Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bild Landratsamt Nordsachsen)
15. Februar 2022: Die Winterpause ist vorbei
Nach einer kurzen Winterpause war FLASH erstmals wieder in Rackwitz unterwegs. Ziel ist es, die automatisierte Fahrt vom Bahnhof zum Schladitzer See (und zurück) bis zum Sommer dieses Jahrs umzusetzen. In den nächsten Wochen wird dazu noch die Vernetzung mit der Ampel der B184-Kreuzung hergestellt. Außerdem wird noch die automatisierte Anfahrt an alle Haltestellen umgesetzt.
(Bild Tim Alscher / IAV)
7. Oktober 2021: FLASH trifft Fahrzeuge des Leipziger ABSOLUT-Projektes
Am 7. Oktober traf FLASH auf die automatisierten Pendants des Forschungsprojektes ABSOLUT. Die Sächsische Energieagentur (SAENA) lud alle interessierten ÖPNV-Unternehmen und Mobilitätsberater*innen ein, sich in Dresden ein Bild von dem Stand der Technik des automatisierten Straßenpersonenverkehrs zu verschaffen. (Bilder Tim Alscher / IAV)
7. September 2021: FLASH macht Fahrschule
Im Sommer begann für FLASH der sogenannte Applikationsbetrieb mit Erprobungsfahrten ohne Fahrgäste. Dabei „erlernt“ das Fahrzeug den späteren Streckenverlauf. Eine große Rolle spielt dabei eine hochgenaue Lokalisierung, die im Zusammenspiel mit einer hochauflösenden Karte dafür sorgt, dass FLASH immer weiß, wo es sich gerade befindet. (Bilder Tim Alscher / IAV)
14. Juli 2021: FLASH ist auf der Straße!
Bei einem Mobilitästag an der Schladitzer Bucht rund um das Thema „Automatisiertes Fahren“ wurde das FahrerLose Automatisierte SHuttle erstmals einem Fachpublikum und den Medien präsentiert. FLASH verkehrt ab sofort im Applikationsbetrieb und noch ohne Fahrgäste zwischen Bahnhof Rackwitz und dem Schladitzer See. Im nächsten Jahr startet dann der Pilotbetrieb mit Fahrgästen. Vor der Präsentation wurde noch eine Fahrzeuggestaltung aufgebracht, die FLASH zum Hingucker auf der Straße macht. (Bilder Christian Hüller)
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Interview mit FLASH-Sicherheitsfahrerin Peggy Pinkert
10. Juni 2021: Projektphase zwei beendet – FLASH ist einsatzbereit
In den vergangenen Monaten wurde der VW Crafter von der TS Fahrzeugtechnik in Weida zu einem Kleinbus für den ÖPNV mit Heckniederflurbereich umgebaut und anschließend am Chemnitzer Standort von IAV Automotive Engineering mit Sensor- und Automatisierungstechnik ausgestattet. Damit ist nun die zweite Projektphase, die Schaffung der technischen Voraussetzungen, abgeschlossen.
In der dritten Projektphase, dem sogenannten Applikationsbetrieb, wird FLASH mit schwierigen Verkehrssituationen vertraut gemacht, beispielsweise dem Umgang mit Fußgängern oder der Interaktion mit einer Ampelkreuzung. Die ersten Touren finden auf einem Flugplatz statt, voraussichtlich ab Mitte Juli ist FLASH dann in Rackwitz unterwegs. Ab 2022 schließt sich der Pilotbetrieb in Projektphase vier an, in dem neben dem Sicherheitsfahrer bzw. der Sicherheitsfahrerin auch Fahrgästen an Bord sein werden.
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Artikel zum Besuch bei der IAV in Chemnitz
7. Mai 2021: FLASH erhält weitere Sensortechnik
Nachdem der ÖPNV-Ausbau des Fahrzeugs weitestgehend abgeschlossen ist, wird im nächsten Umbauschritt die Mess- und Rechentechnik für das automatisierte Fahren vervollständigt. Dazu gehören Radare sowie Laserscanner an Front und Heck des Fahrzeugs. Mit Hilfe dieser Sensoren kann FLASH später Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmende erkennen. (Bilder Tim Alscher / IAV)
22. April 2021: In FLASH wird der Fahrgastkomfort großgeschrieben
Der Innenraum von FLASH hat weitere Einbauten bekommen: Neben der Fahrgastraumklimatisierung und den Haltewunschtasten verfügt das Fahrzeug nun auch über eine automatisch ausfahrbare Trittstufe für einen erleichterten Ein- und Ausstieg. Highlights im Innenraum sind ein USB-Steckplatz an jedem Sitzplatz sowie der WLAN-Router im Fahrzeug, der den Fahrgästen kostenfreies Surfen während der Fahrt ermöglichen wird.
- Weitere Informationen
Eine automatisch ausfahrbare Trittstufe dient dazu, den Spalt zwischen Fahrzeug und Bord zu überbrücken und erleichtert somit insbesondere mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang.
Die Fahrgastraumklimatisierung sorgt stets für eine angenehme Temperatur im Innenraum.
Wie jeder klassische Bus verfügt auch FLASH über zahlreiche Haltewunschtasten. Zudem haben die Fahrgäste im Bus die Möglichkeit, an jedem Sitzplatz ihr Smartphone oder Tablet über die vorhandenen USB-Steckplätze zu laden. Selbstverständlich verfügt FLASH auch über einen WLAN-Router für kostenfreies Internet im Fahrzeug.
Rollstuhlfahrer*innen und sehbehinderten Menschen stehen zur Äußerung des Haltewunsches bzw. zum Öffnen der Tür gut erreichbare und erkennbare Taster zur Verfügung. Zudem sind die USB-Steckplätze zur besseren Erreichbarkeit hier in niedrigerer Höhe angebracht.
(Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
15. April 2021: FLASH erhält erste Sensoren für das automatisierte Fahren
FLASH ist nun bereits mit je einem Rotationslidar-Sensor auf dem Dach an Front und Heck ausgestattet. Diese Sensoren können mittels Laserabtastung die Umgebung in einem Winkel von 360° erkennen. Weitere Sensoren sowie der Steuerungsrechner werden in den nächsten Wochen in das Fahrzeug integriert. Zur Innenraumüberwachung, die insbesondere im fahrerlosen Betrieb eine große Bedeutung haben wird, verfügt das Fahrzeug über mehrere Kameras. (Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
9. April 2021: Einbau der Sitze ist abgeschlossen
In den vergangenen Wochen hat sich im Innenraum von FLASH einiges getan: Das Fahrzeug verfügt nun über 15 vollwertige Fahrgastsitzplätze mit Gurt sowie zusätzlich über zwei einfache Klappsitze.
- Weitere Informationen
Im Heckniederflurbereich befinden sich zwei vollwertige klappbare Sitze sowie zwei einfache Klappsitze. Somit stehen in diesem Bereich vier Sitzmöglichkeiten zur Verfügung, wenn kein Rollstuhl oder Kinderwagen befördert wird.
Alle regulären Sitzplätze in FLASH sind mit 2-Punkt-Gurten ausgestattet und bieten den Fahrgästen somit maximale Sicherheit.
FLASH bietet drei Sitzplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen. Diese Plätze sind leicht erreichbar, bieten mehr Beinfreiheit und haben einen eigenen leicht zugänglichen Haltewunschtaster.
(Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
4. März 2021: Der Innenausbau läuft
Aktuell geht der Innenausbau von FLASH mit großen Schritten voran: Zuletzt wurde die Innenverkleidung vollständig eingebaut, dazu gehören Fußboden, Seitenwand- und Deckenverkleidung. Außerdem erhielt FLASH von außen eine große Panorama-Verglasung. Als Nächstes werden Sitze und Türen montiert. (Bild TS Fahrzeugtechnik GmbH)
5. Februar 2021: Gestaltung von FLASH geht in die nächste Runde
FLASH bekam in den vergangenen Tagen in der Werkstatt seine weiße Lackfarbe. Damit das Fahrzeug später auf der Straße als automatisiertes Shuttle erkennbar ist, wird nach dem Abschluss der Umbaumaßnahmen noch eine farbige Beklebung aufgebracht. (Bild TS Fahrzeugtechnik GmbH)
11. Dezember 2020: Werkstattbesuch in Weida
In Weida (Landkreis Greiz) konnten sich Projektvertreter ein Bild vom Fahrzeugumbau bei der Firma TS Fahrzeugtechnik machen. Noch stehen einige Umbaumaßnahmen an, bevor FLASH im Sommer 2021 in den Landkreis Nordsachsen überführt werden kann. (Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
Projektphasen
Die Projektumsetzung unterteilt sich in vier Phasen. Diese wurden gemeinsam von Landratsamt Nordsachsen und dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) erarbeitet.
Projektphase 1
Bestandteile dieser Phase waren:
die Erarbeitung des Fahrzeugkonzepts
das Finden einer geeigneten Streckenführung
die Ermittlung der (technischen) Anforderungen an Strecke und Fahrzeug
die Beurteilung, welche Genehmigungen nötig und möglich sind
eine Kostenschätzung über alle Projektphasen hinweg
Ergebnisse:
Das zentrale Ergebnis dieser Phase ist die Entwicklung eines Fahrzeugs mit hybridem Steuerungskonzept: Das Fahrzeug soll sowohl manuell, als auch automatisiert betrieben werden können. Im laufenden Betrieb soll fließend zwischen den beiden Betriebsarten gewechselt werden können. Der Sicherheitsfahrer bzw. die Sicherheitsfahrerin, der / die an Bord sein muss, kann somit die Steuerung des Fahrzeuges in spontan auftretenden Situationen sofort übernehmen.
In Projektphase 1 wurden außerdem mehrere Strecken- und Fahrplanvarianten im Raum Rackwitz untersucht. Die Entscheidung fiel auf den Streckenverlauf Bahnhof Rackwitz – Ortsteil Neuschladitz – Parkplatz Schladitzer Bucht. Am Bahnhof Rackwitz ist ein Übergang von und zu den S-Bahnen aus Richtung Leipzig und Delitzsch möglich.
Diese Strecke wurde mit speziellen Sensor-Fahrzeugen mit Dachaufbau befahren. Dadurch konnten die Sensoren in einer Höhe angebracht werden, in der sie sich auch auf dem automatisierten Bus befinden würden.
Projektphase 2
Bestandteile dieser Phase waren:
das Schaffen der technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen
die Vorbereitung der Strecke für automatisierte Verkehrsmittel
der Umbau des Fahrzeugs (Anpassung Hardware und technische Ausstattung, um vollständig automatisiertes Fahren zu ermöglichen)
Ergebnisse:
Bei dem umgebauten Fahrzeug handelt es sich um einen VW Crafter in der langen Version, der nochmal um ca. 50 cm verlängert wurde. Im so entstandenen Niederflurbereich im hinteren Teil finden Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen Platz. Damit weist das Fahrzeug eine Gesamtlänge von knapp 8 Metern auf.
Zudem erhielt das Fahrzeug beim Umbau eine vollständige Nahverkehrsausstattung. Zu dieser gehören u.a. Fahrzielanzeigen, automatisch öffnende Türen, eine Fahrgastraumklimatisierung, Innenanzeigen und eine Nahverkehrsbestuhlung.
In der zweiten Projektphase wurden auch die Sensorik, Aktorik und Rechentechnik in das Fahrzeug eingebaut, die das automatisierte Fahren ermöglichen. Unter Aktorik versteht man die Technologie, die es dem Fahrzeug ermöglicht selbstständig zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen. „Herzstück“ für das automatisierte Fahren ist der Steuerungscomputer mit der Mess- und Rechentechnik (im Bild zu sehen).
Projektphase 3
Bestandteile dieser Phase waren:
der Applikationsbetrieb des Fahrzeugs: Erlernen von schwierigen Verkehrssituationen
Erstellung einer hochauflösenden Karte von der Zielstrecke, die als Basis für die automatisierte Fahrt dient
Applikation der Software für automatisiertes Fahren: Umsetzung einer hochgenauen Lokalisierung mit Hilfe der an FLASH verbauten Sensorik; Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten und Erlernen von schwierigen Verkehrssituationen (z. B. Umgang mit Fußgänger*innen)
Vernetzung mit der Infrastruktur: Empfangen und Verarbeiten von Signalinformationen der Ampelkreuzung
Erstellung der automatisierten Linienfahrt mit Halt an allen Bushaltestellen
FLASH ist in der dritten Projektphase - dem sogenannten Applikationsbetrieb - bereits zwischen Rackwitz und der Schladitzer Bucht unter Aufsicht der Entwicklungsingenieure und zum Training des künftigen Begleitpersonals unterwegs. Da in dieser Projektphase die hochautomatisierten Fahrfunktionen erlernt werden müssen, sind noch keine Fahrgäste zugelassen.
Projektphase 4
Bestandteile dieser Phase sind:
der Pilotbetrieb (Im Pilotbetrieb kann der automatisierte Bus bereits von Fahrgästen zum MDV-Tarif genutzt werden.)
die Überwachung und ggfs. Anpassung der automatisierten Fahrfunktion im Realbetrieb
das Sammeln von weiteren Erkenntnissen zum Umgang mit automatisierten Verkehrsmitteln im ÖPNV (Ticketing, Vermeidung von Überfüllung etc.)
Nach Abschluss des Pilotbetriebes soll das innovative Verkehrsangebot Bestandteil des regulären Linienverkehrs im Landkreis Nordsachsen werden und diesen mit seinen Vorzügen und Möglichkeiten bereichern.
Projektpartner

Der Landkreis Nordsachsen entwickelt im Rahmen seines Mobilitätsprojektes Nordsachsen bewegt bedarfsgerechte Lösungen, um die Mobilität seiner Bevölkerung deutlich zu verbessern. Neben einem gut getakteten Netz für die nachfragestarken Regionen sowie flexiblen Verkehren für die ländlichen, nachfrageschwachen Bereiche, ist ein weiterer Schwerpunkt die Entwicklung von digitalen, innovativen Angeboten. Dazu gehört auch FLASH, mit dem der Landkreis die Mobilität der Zukunft aktiv mitgestaltet.

Die Nordsachsen Mobil GmbH (NoMo) ist als kommunales Unternehmen seit 1.1.2022 der verantwortliche Erbringer und Auftraggeber der Gesamtverkehrsleistungen im ÖPNV im Landkreis Nordsachsen.
Mit dem Wandel vom Omnibusbetrieb zum Mobilitätsdienstleiter kommen neue und alternative Verkehrslösungen, wie der automatisierte Shuttle-Verkehr, hinzu.

IAV als eines der global führenden Unternehmen im Bereich des automatisierten Fahrens ist der leitende Projektpartner bei der Umsetzung und des Betriebes von FLASH. Hauptaufgaben im Projekt sind die Ausstattung des Fahrzeuges mit der entsprechenden Sensor- und Automatisierungstechnik sowie die Bereitstellung der Software, die für die Fahrzeugsteuerung zuständig ist.

Das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) begleitet das Projekt FLASH aus wissenschaftlich-technischer Sicht. Schwerpunkte sind die Entwicklung von Schnittstellen und Applikationen; insbesondere zur Integration des Fahrzeugs in eine Leitstelle, zur Planung und Begleitung des operativen Betriebs unter Einbeziehung einer intelligenten Infrastruktur und Vernetzung mit dem Fahrzeug sowie zur durchgängigen Information der Fahrgäste.

Die Firma TS Fahrzeugtechnik GmbH produziert im thüringischen Weida in einer modernen Produktionsstätte Klein- und Midibusse und führt Sonderumbauten aller Art nach individuellen Kundenwünschen an den gängigsten Fahrzeugtypen aus. Im Projekt FLASH fertigt die TS Fahrzeugtechnik GmbH aus einem VW Crafter Basisfahrzeug einen Kleinbus für den ÖPNV mit Heckniederflurbereich und einer Kapazität von 20 Fahrgästen.

Als Anbieter von Vertriebs- und Kontrollsystemen sowie multimodalen Mobilitätsplattformen unterstützt AMCON seit vielen Jahren Verkehrsbetriebe dabei, den Öffentlichen Personenverkehr attraktiver und effizienter zu gestalten. Im Rahmen des Projekts FLASH wird AMCON das autonom fahrende Shuttle mit seiner Vertriebslösung ausstatten und Fahrgästen den bargeldlosen Erwerb von Fahrscheinen über Selbstbedienungsterminals ermöglichen.
Im Pilotprojekt FLASH arbeitet der Landkreis Nordsachsen an einem Meilenstein in Richtung Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, automatisierte Verkehrsangebote in den regulären Linienverkehr des Landkreises zu integrieren und den Nahverkehr innovativ, zukunftsorientiert und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der FLASH-Pilotbetrieb mit Fahrgästen auf der Linie 216 ist im Juli 2022 gestartet.

Das Shuttle ist mit bis zu 70 km/h unterwegs und damit einer der ersten Busse, der mit ortsüblicher Geschwindigkeit automatisiert fahren kann.
Im Shuttle haben circa 20 Fahrgäste sowie ein*e Sicherheitsfahrer*in Platz haben. Das Fahrzeug zeichnet zudem ein hybrides Steuerungskonzept aus. Dieses ermöglicht es, dass FLASH sowohl automatisch als auch manuell betrieben werden kann. Im laufenden Betrieb kann nahtlos zwischen beiden Modi gewechselt werden. FLASH kann zum MDV-Tarif genutzt werden.
Anfahrt S-Bahnhof Rackwitz
Den S-Bahnhof Rackwitz erreichen Sie mit:
S2 aus Richtung Leipzig oder Delitzsch/Bitterfeld/Wittenberg/Dessau
215 aus Richtung Krostitz/Taucha
Aktuelles
5. Januar 2023: FLASH fährt ab Mai auch zum Biedermeierstrand
Ab Mai 2023 soll der automatisierte Bus auch den Biedermeierstrand des Schladitzer Sees anfahren. In den nächsten Wochen wird die zusätzliche Strecke hochgenau vermessen und FLASH darauf trainiert. Außerdem werden im Ergebnis des Pilotbetriebs, der zum Jahreswechsel offiziell endete, Verbesserungen an der Sensorik und Software vorgenommen, um beispielsweise eine geschmeidigere Fahrweise zu erreichen. Für die technischen Anpassungen wird FLASH vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und der Fahrplan für die Linie 216 vom 13. Januar bis 28. Februar 2023 auf konventionelle Rufbusse umgestellt. Diese können telefonisch unter 03421 7746620 zu den stündlichen Abfahrtzeiten freitags bis sonntags bestellt werden.
1. November 2022: Winterbetrieb startet
Die Linie 216 verkehrt ab sofort von Freitag bis Sonntag überwiegend als RufBus. Die Fahrten freitags zwischen 13:07 Uhr und 18:38 Uhr finden als feste Linienfahrten statt. Hierdurch soll FLASH weiterhin die Möglichkeit haben, die automatisierte Fahrfunktion zu verbessern und erstmals im Winter auch während der Dunkelheit Erfahrungen zu sammeln. Spätestens im Mai 2023 wird der Fahrplan wieder auf den bisherigen Stand umgestellt.
13. Juli 2022: Einsteigen bitte! Start des öffentlichen Pilotbetriebs
Nordsachsens Landrat Kai Emanuel startete am 13. Juli 2022 gemeinsam mit Ines Fröhlich, Staatssekretärin für Digitalisierung und Mobilität im Sächsischen Wirtschaftsministerium, den öffentlichen Pilotbetrieb des selbstfahrenden Busses. Mit Anschluss zu den S-Bahnen in Richtung Leipzig und Delitzsch verkehrt FLASH donnerstags bis sonntags stündlich von 10.07 bis 18.07 Uhr vom Bahnhof Rackwitz zur Schladitzer Bucht und 10.38 bis 18.38 Uhr ebenso stündlich von dort wieder zurück. Die Fahrzeit beträgt rund 15 Minuten. Am Morgen besteht zusätzlich eine Rufbus-Option.
Zu den ersten Fahrgästen, die Staatssekretärin Fröhlich und Landrat Emanuel begrüßen konnten, gehörten Badelustige, Tagesausflügler*innen sowie Beschäftigte des Freizeit- und Familien-Resorts am Schladitzer See.
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bilder Christian Modla)
9. Juni 2022: Neue Infotafeln an Haltestellen des Shuttles angebracht
An den FLASH-Haltestellen zwischen S-Bahnhof Rackwitz und der Schladitzer Bucht geben Infotafeln nun wichtige Informationen zum Pilotbetrieb des FahrerLosen Automatisierten SHuttles. Dieser soll Mitte Juli mit Fahrgästen starten. Neben einer Karte zur Strecke des selbstfahrenden Busses erfahren Interessierte an den Infotafeln auch, an welchen Tagen und zu welchem Tarif FLASH verkehren wird. Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bild Landratsamt Nordsachsen)
30. März 2022: FLASH kommuniziert mit der Ampelanlage
Ende März wurde die notwendige Technik installiert, dass FLASH die Signale der B184-Kreuzung in Rackwitz verarbeiten kann. Die Schaltzeichen der Ampelsteuerung werden nun an das Fahrzeug gesendet. Die im Heck verbaute Rechentechnik nutzt die Informationen für die Routenplanung und lässt FLASH nur bei grün zeigender Ampel die Kreuzung überqueren. (Bild IAV)
8. / 29. März 2022: Testfahrten im FahrerLosen Automatisierten SHuttle
Anfang März informierte sich Nordsachsens Landrat Kai Emanuel gemeinsam mit dem Rackwitzer Bürgermeister Steffen Schwalbe vor Ort über den Stand des Projektes. Dabei stellte er erfreut fest: "Vorausgesetzt, alle notwendigen Genehmigungen liegen bis dahin vor, kann voraussichtlich Mitte Juli der Pilotbetrieb mit Fahrgästen zum üblichen Tarif im Mitteldeutschen Verkehrsverbund starten." Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Torsten Herbst, nahm Ende März an einer FLASH-Testfahrt teil. Begleitet wurde er dabei von Nordsachsens Landrat Kai Emanuel sowie Stefan Schieritz (Bürgermeister Elsnig), Katja Haase (FDP-Vorsitzende Schkeuditz) und Rainer Haase (Stadtrat Schkeuditz). Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
(Bild Landratsamt Nordsachsen)
15. Februar 2022: Die Winterpause ist vorbei
Nach einer kurzen Winterpause war FLASH erstmals wieder in Rackwitz unterwegs. Ziel ist es, die automatisierte Fahrt vom Bahnhof zum Schladitzer See (und zurück) bis zum Sommer dieses Jahrs umzusetzen. In den nächsten Wochen wird dazu noch die Vernetzung mit der Ampel der B184-Kreuzung hergestellt. Außerdem wird noch die automatisierte Anfahrt an alle Haltestellen umgesetzt.
(Bild Tim Alscher / IAV)
7. Oktober 2021: FLASH trifft Fahrzeuge des Leipziger ABSOLUT-Projektes
Am 7. Oktober traf FLASH auf die automatisierten Pendants des Forschungsprojektes ABSOLUT. Die Sächsische Energieagentur (SAENA) lud alle interessierten ÖPNV-Unternehmen und Mobilitätsberater*innen ein, sich in Dresden ein Bild von dem Stand der Technik des automatisierten Straßenpersonenverkehrs zu verschaffen. (Bilder Tim Alscher / IAV)
7. September 2021: FLASH macht Fahrschule
Im Sommer begann für FLASH der sogenannte Applikationsbetrieb mit Erprobungsfahrten ohne Fahrgäste. Dabei „erlernt“ das Fahrzeug den späteren Streckenverlauf. Eine große Rolle spielt dabei eine hochgenaue Lokalisierung, die im Zusammenspiel mit einer hochauflösenden Karte dafür sorgt, dass FLASH immer weiß, wo es sich gerade befindet. (Bilder Tim Alscher / IAV)
14. Juli 2021: FLASH ist auf der Straße!
Bei einem Mobilitästag an der Schladitzer Bucht rund um das Thema „Automatisiertes Fahren“ wurde das FahrerLose Automatisierte SHuttle erstmals einem Fachpublikum und den Medien präsentiert. FLASH verkehrt ab sofort im Applikationsbetrieb und noch ohne Fahrgäste zwischen Bahnhof Rackwitz und dem Schladitzer See. Im nächsten Jahr startet dann der Pilotbetrieb mit Fahrgästen. Vor der Präsentation wurde noch eine Fahrzeuggestaltung aufgebracht, die FLASH zum Hingucker auf der Straße macht. (Bilder Christian Hüller)
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Interview mit FLASH-Sicherheitsfahrerin Peggy Pinkert
10. Juni 2021: Projektphase zwei beendet – FLASH ist einsatzbereit
In den vergangenen Monaten wurde der VW Crafter von der TS Fahrzeugtechnik in Weida zu einem Kleinbus für den ÖPNV mit Heckniederflurbereich umgebaut und anschließend am Chemnitzer Standort von IAV Automotive Engineering mit Sensor- und Automatisierungstechnik ausgestattet. Damit ist nun die zweite Projektphase, die Schaffung der technischen Voraussetzungen, abgeschlossen.
In der dritten Projektphase, dem sogenannten Applikationsbetrieb, wird FLASH mit schwierigen Verkehrssituationen vertraut gemacht, beispielsweise dem Umgang mit Fußgängern oder der Interaktion mit einer Ampelkreuzung. Die ersten Touren finden auf einem Flugplatz statt, voraussichtlich ab Mitte Juli ist FLASH dann in Rackwitz unterwegs. Ab 2022 schließt sich der Pilotbetrieb in Projektphase vier an, in dem neben dem Sicherheitsfahrer bzw. der Sicherheitsfahrerin auch Fahrgästen an Bord sein werden.
Zur Pressemeldung vom Landkreis Nordsachsen
Artikel zum Besuch bei der IAV in Chemnitz
7. Mai 2021: FLASH erhält weitere Sensortechnik
Nachdem der ÖPNV-Ausbau des Fahrzeugs weitestgehend abgeschlossen ist, wird im nächsten Umbauschritt die Mess- und Rechentechnik für das automatisierte Fahren vervollständigt. Dazu gehören Radare sowie Laserscanner an Front und Heck des Fahrzeugs. Mit Hilfe dieser Sensoren kann FLASH später Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmende erkennen. (Bilder Tim Alscher / IAV)
22. April 2021: In FLASH wird der Fahrgastkomfort großgeschrieben
Der Innenraum von FLASH hat weitere Einbauten bekommen: Neben der Fahrgastraumklimatisierung und den Haltewunschtasten verfügt das Fahrzeug nun auch über eine automatisch ausfahrbare Trittstufe für einen erleichterten Ein- und Ausstieg. Highlights im Innenraum sind ein USB-Steckplatz an jedem Sitzplatz sowie der WLAN-Router im Fahrzeug, der den Fahrgästen kostenfreies Surfen während der Fahrt ermöglichen wird.
- Weitere Informationen
Eine automatisch ausfahrbare Trittstufe dient dazu, den Spalt zwischen Fahrzeug und Bord zu überbrücken und erleichtert somit insbesondere mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang.
Die Fahrgastraumklimatisierung sorgt stets für eine angenehme Temperatur im Innenraum.
Wie jeder klassische Bus verfügt auch FLASH über zahlreiche Haltewunschtasten. Zudem haben die Fahrgäste im Bus die Möglichkeit, an jedem Sitzplatz ihr Smartphone oder Tablet über die vorhandenen USB-Steckplätze zu laden. Selbstverständlich verfügt FLASH auch über einen WLAN-Router für kostenfreies Internet im Fahrzeug.
Rollstuhlfahrer*innen und sehbehinderten Menschen stehen zur Äußerung des Haltewunsches bzw. zum Öffnen der Tür gut erreichbare und erkennbare Taster zur Verfügung. Zudem sind die USB-Steckplätze zur besseren Erreichbarkeit hier in niedrigerer Höhe angebracht.
(Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
15. April 2021: FLASH erhält erste Sensoren für das automatisierte Fahren
FLASH ist nun bereits mit je einem Rotationslidar-Sensor auf dem Dach an Front und Heck ausgestattet. Diese Sensoren können mittels Laserabtastung die Umgebung in einem Winkel von 360° erkennen. Weitere Sensoren sowie der Steuerungsrechner werden in den nächsten Wochen in das Fahrzeug integriert. Zur Innenraumüberwachung, die insbesondere im fahrerlosen Betrieb eine große Bedeutung haben wird, verfügt das Fahrzeug über mehrere Kameras. (Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
9. April 2021: Einbau der Sitze ist abgeschlossen
In den vergangenen Wochen hat sich im Innenraum von FLASH einiges getan: Das Fahrzeug verfügt nun über 15 vollwertige Fahrgastsitzplätze mit Gurt sowie zusätzlich über zwei einfache Klappsitze.
- Weitere Informationen
Im Heckniederflurbereich befinden sich zwei vollwertige klappbare Sitze sowie zwei einfache Klappsitze. Somit stehen in diesem Bereich vier Sitzmöglichkeiten zur Verfügung, wenn kein Rollstuhl oder Kinderwagen befördert wird.
Alle regulären Sitzplätze in FLASH sind mit 2-Punkt-Gurten ausgestattet und bieten den Fahrgästen somit maximale Sicherheit.
FLASH bietet drei Sitzplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen. Diese Plätze sind leicht erreichbar, bieten mehr Beinfreiheit und haben einen eigenen leicht zugänglichen Haltewunschtaster.
(Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
4. März 2021: Der Innenausbau läuft
Aktuell geht der Innenausbau von FLASH mit großen Schritten voran: Zuletzt wurde die Innenverkleidung vollständig eingebaut, dazu gehören Fußboden, Seitenwand- und Deckenverkleidung. Außerdem erhielt FLASH von außen eine große Panorama-Verglasung. Als Nächstes werden Sitze und Türen montiert. (Bild TS Fahrzeugtechnik GmbH)
5. Februar 2021: Gestaltung von FLASH geht in die nächste Runde
FLASH bekam in den vergangenen Tagen in der Werkstatt seine weiße Lackfarbe. Damit das Fahrzeug später auf der Straße als automatisiertes Shuttle erkennbar ist, wird nach dem Abschluss der Umbaumaßnahmen noch eine farbige Beklebung aufgebracht. (Bild TS Fahrzeugtechnik GmbH)
11. Dezember 2020: Werkstattbesuch in Weida
In Weida (Landkreis Greiz) konnten sich Projektvertreter ein Bild vom Fahrzeugumbau bei der Firma TS Fahrzeugtechnik machen. Noch stehen einige Umbaumaßnahmen an, bevor FLASH im Sommer 2021 in den Landkreis Nordsachsen überführt werden kann. (Bilder Christian Hoyas / LK Nordsachsen)
Projektphasen
Die Projektumsetzung unterteilt sich in vier Phasen. Diese wurden gemeinsam von Landratsamt Nordsachsen und dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) erarbeitet.
Projektphase 1
Bestandteile dieser Phase waren:
die Erarbeitung des Fahrzeugkonzepts
das Finden einer geeigneten Streckenführung
die Ermittlung der (technischen) Anforderungen an Strecke und Fahrzeug
die Beurteilung, welche Genehmigungen nötig und möglich sind
eine Kostenschätzung über alle Projektphasen hinweg
Ergebnisse:
Das zentrale Ergebnis dieser Phase ist die Entwicklung eines Fahrzeugs mit hybridem Steuerungskonzept: Das Fahrzeug soll sowohl manuell, als auch automatisiert betrieben werden können. Im laufenden Betrieb soll fließend zwischen den beiden Betriebsarten gewechselt werden können. Der Sicherheitsfahrer bzw. die Sicherheitsfahrerin, der / die an Bord sein muss, kann somit die Steuerung des Fahrzeuges in spontan auftretenden Situationen sofort übernehmen.
In Projektphase 1 wurden außerdem mehrere Strecken- und Fahrplanvarianten im Raum Rackwitz untersucht. Die Entscheidung fiel auf den Streckenverlauf Bahnhof Rackwitz – Ortsteil Neuschladitz – Parkplatz Schladitzer Bucht. Am Bahnhof Rackwitz ist ein Übergang von und zu den S-Bahnen aus Richtung Leipzig und Delitzsch möglich.
Diese Strecke wurde mit speziellen Sensor-Fahrzeugen mit Dachaufbau befahren. Dadurch konnten die Sensoren in einer Höhe angebracht werden, in der sie sich auch auf dem automatisierten Bus befinden würden.
Projektphase 2
Bestandteile dieser Phase waren:
das Schaffen der technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen
die Vorbereitung der Strecke für automatisierte Verkehrsmittel
der Umbau des Fahrzeugs (Anpassung Hardware und technische Ausstattung, um vollständig automatisiertes Fahren zu ermöglichen)
Ergebnisse:
Bei dem umgebauten Fahrzeug handelt es sich um einen VW Crafter in der langen Version, der nochmal um ca. 50 cm verlängert wurde. Im so entstandenen Niederflurbereich im hinteren Teil finden Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen Platz. Damit weist das Fahrzeug eine Gesamtlänge von knapp 8 Metern auf.
Zudem erhielt das Fahrzeug beim Umbau eine vollständige Nahverkehrsausstattung. Zu dieser gehören u.a. Fahrzielanzeigen, automatisch öffnende Türen, eine Fahrgastraumklimatisierung, Innenanzeigen und eine Nahverkehrsbestuhlung.
In der zweiten Projektphase wurden auch die Sensorik, Aktorik und Rechentechnik in das Fahrzeug eingebaut, die das automatisierte Fahren ermöglichen. Unter Aktorik versteht man die Technologie, die es dem Fahrzeug ermöglicht selbstständig zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen. „Herzstück“ für das automatisierte Fahren ist der Steuerungscomputer mit der Mess- und Rechentechnik (im Bild zu sehen).
Projektphase 3
Bestandteile dieser Phase waren:
der Applikationsbetrieb des Fahrzeugs: Erlernen von schwierigen Verkehrssituationen
Erstellung einer hochauflösenden Karte von der Zielstrecke, die als Basis für die automatisierte Fahrt dient
Applikation der Software für automatisiertes Fahren: Umsetzung einer hochgenauen Lokalisierung mit Hilfe der an FLASH verbauten Sensorik; Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten und Erlernen von schwierigen Verkehrssituationen (z. B. Umgang mit Fußgänger*innen)
Vernetzung mit der Infrastruktur: Empfangen und Verarbeiten von Signalinformationen der Ampelkreuzung
Erstellung der automatisierten Linienfahrt mit Halt an allen Bushaltestellen
FLASH ist in der dritten Projektphase - dem sogenannten Applikationsbetrieb - bereits zwischen Rackwitz und der Schladitzer Bucht unter Aufsicht der Entwicklungsingenieure und zum Training des künftigen Begleitpersonals unterwegs. Da in dieser Projektphase die hochautomatisierten Fahrfunktionen erlernt werden müssen, sind noch keine Fahrgäste zugelassen.
Projektphase 4
Bestandteile dieser Phase sind:
der Pilotbetrieb (Im Pilotbetrieb kann der automatisierte Bus bereits von Fahrgästen zum MDV-Tarif genutzt werden.)
die Überwachung und ggfs. Anpassung der automatisierten Fahrfunktion im Realbetrieb
das Sammeln von weiteren Erkenntnissen zum Umgang mit automatisierten Verkehrsmitteln im ÖPNV (Ticketing, Vermeidung von Überfüllung etc.)
Nach Abschluss des Pilotbetriebes soll das innovative Verkehrsangebot Bestandteil des regulären Linienverkehrs im Landkreis Nordsachsen werden und diesen mit seinen Vorzügen und Möglichkeiten bereichern.
Projektpartner

Der Landkreis Nordsachsen entwickelt im Rahmen seines Mobilitätsprojektes Nordsachsen bewegt bedarfsgerechte Lösungen, um die Mobilität seiner Bevölkerung deutlich zu verbessern. Neben einem gut getakteten Netz für die nachfragestarken Regionen sowie flexiblen Verkehren für die ländlichen, nachfrageschwachen Bereiche, ist ein weiterer Schwerpunkt die Entwicklung von digitalen, innovativen Angeboten. Dazu gehört auch FLASH, mit dem der Landkreis die Mobilität der Zukunft aktiv mitgestaltet.

Die Nordsachsen Mobil GmbH (NoMo) ist als kommunales Unternehmen seit 1.1.2022 der verantwortliche Erbringer und Auftraggeber der Gesamtverkehrsleistungen im ÖPNV im Landkreis Nordsachsen.
Mit dem Wandel vom Omnibusbetrieb zum Mobilitätsdienstleiter kommen neue und alternative Verkehrslösungen, wie der automatisierte Shuttle-Verkehr, hinzu.

IAV als eines der global führenden Unternehmen im Bereich des automatisierten Fahrens ist der leitende Projektpartner bei der Umsetzung und des Betriebes von FLASH. Hauptaufgaben im Projekt sind die Ausstattung des Fahrzeuges mit der entsprechenden Sensor- und Automatisierungstechnik sowie die Bereitstellung der Software, die für die Fahrzeugsteuerung zuständig ist.

Das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) begleitet das Projekt FLASH aus wissenschaftlich-technischer Sicht. Schwerpunkte sind die Entwicklung von Schnittstellen und Applikationen; insbesondere zur Integration des Fahrzeugs in eine Leitstelle, zur Planung und Begleitung des operativen Betriebs unter Einbeziehung einer intelligenten Infrastruktur und Vernetzung mit dem Fahrzeug sowie zur durchgängigen Information der Fahrgäste.

Die Firma TS Fahrzeugtechnik GmbH produziert im thüringischen Weida in einer modernen Produktionsstätte Klein- und Midibusse und führt Sonderumbauten aller Art nach individuellen Kundenwünschen an den gängigsten Fahrzeugtypen aus. Im Projekt FLASH fertigt die TS Fahrzeugtechnik GmbH aus einem VW Crafter Basisfahrzeug einen Kleinbus für den ÖPNV mit Heckniederflurbereich und einer Kapazität von 20 Fahrgästen.

Als Anbieter von Vertriebs- und Kontrollsystemen sowie multimodalen Mobilitätsplattformen unterstützt AMCON seit vielen Jahren Verkehrsbetriebe dabei, den Öffentlichen Personenverkehr attraktiver und effizienter zu gestalten. Im Rahmen des Projekts FLASH wird AMCON das autonom fahrende Shuttle mit seiner Vertriebslösung ausstatten und Fahrgästen den bargeldlosen Erwerb von Fahrscheinen über Selbstbedienungsterminals ermöglichen.