Vorhang auf bei anona in Colditz

27. September 2023 | Lesezeit: ca. 6 Minute(n)
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Es ist Anfang September und das Nahrungsmittel-Unternehmen anona lädt zum Tag der offenen Tür auf sein Firmengelände in Colditz im Landkreis Leipzig. Mit von der Partie ist das Infomobil des MDV. Eine gute Gelegenheit, neben den festlichen Highlights auch die Bedeutung des ÖPNV für das Unternehmen unter die Lupe zu nehmen.

Es ist ein sonniger Samstagmorgen, 9:00 Uhr. Vor der Ticketausgabe für die Werksführungen hat sich bereits eine Schlange gebildet. Die Tickets sind heiß begehrt. Obwohl der Tag der offenen Tür bei der anona GmbH in Colditz erst in einer Stunde beginnt, wollen sich einige die Chance auf einen Rundgang auf gar keinen Fall entgehen lassen. Das Interesse ist riesig. Die halbe Stadt scheint sich auf dem Firmengelände zu tummeln.

anona – größter Industriearbeitergeber der Region

Kein Wunder. Die anona GmbH ist mit über 570 Mitarbeiter*innen der größte Industriearbeitgeber in der Region. Das Unternehmen ist eng mit der Stadt verbunden. Viele Colditzer und Colditzerinnen arbeiten hier. Außerdem unterstützt anona unter anderem Projekte der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt und den örtlichen Fußballverein HFC Colditz.

Erlebnistag für die ganze Familie

Damit der Tag der offenen Tür bei anona zum Erlebnistag für die ganze Familie wird, wird einiges geboten. Auf dem großen Vorplatz des Hauptgebäudes sind Stände für Eis, Snacks und Getränke aufgebaut, stehen eine Hüpfburg und ein human kicker. Mitarbeiter*innen in anona-T-Shirts beraten Interessierte zur Ausbildung und Karriere im Werk. Die Stimmung ist super. Alle haben Lust, mitzumachen. Am Stand der Spenden-Mitmachaktion kann jeder und jede versuchen, mit einem funkferngesteuerten Mini-Gabelstapler kleine Kisten auf einem Rundparcours zu transportieren. Jede erfolgreich absolvierte Runde erhöht die Summe im Spendentopf um zehn Euro.

MDV und anona – Eine enge Kooperation

Als Partnerunternehmen sind der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) und die Regionalbus Leipzig GmbH (RL) auf dem Erlebnistag prominent vertreten. Das Infomobil des MDV steht gut sichtbar in der Mitte des Festplatzes. Manuela Schäfer und ihre Kollegin freuen sich über den Andrang am Infomobil. Während die Kinder sich am Stand eher für das ÖPNV-Quiz am Bildschirm und die kleinen Gewinne interessieren, spricht Frau Schäfer mit den Eltern über aktuelle Tarife oder Streckenänderungen.

Dass der ÖPNV für das Unternehmen generell von großer Bedeutung ist, bestätigt auch Wolfram Strauch, Geschäftsführer der anona GmbH Colditz:

„Nicht jeder hat ein Auto und immer mehr Menschen wollen aus Klimaschutzgründen auf die Fahrt mit dem Auto verzichten. Wir haben sogar Mitarbeiter, die dieses bewusst verkauft haben und auf den ÖPNV umgestiegen sind.“

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Damit das für die Mitarbeiter*innen auch funktioniert, hat anona zusammen mit Regionalbus Leipzig die zusätzliche Haltestelle „Colditz-Gewerbegebiet“ eingerichtet, die die PlusBuslinie 619 zwischen Colditz und Grimma anfährt. „Seit April 2023 verkehren Montag bis Freitag drei zusätzliche, auf unsere Schichtzeiten angepasste Fahrten. Außerdem fährt ein zusätzlicher Bus am Sonntagabend, mit dem die Kollegen zur Nachtschicht kommen können“, erzählt Wolfram Strauch.

Auch das Jobticket bzw. Deutschland-Jobticket ist ein Thema. Die Gespräche laufen bereits, sowohl intern als auch mit der Regionalbus Leipzig. Aus Sicht von Wolfram Strauch sind diese aber nur sinnvoll, wenn die Infrastruktur des ÖPNV in der Region eine Nutzung auf dem Arbeitsweg und in der Freizeit möglich macht. „Da sehe ich in unserer Region noch Luft nach oben.“

Mit dem Deutschlandticket zu anona

Sebastian Rieke nutzt das Deutschlandticket bereits. Der 34-Jährige wohnt in Leipzig und arbeitet im Controlling des Unternehmens. „Vor der Einführung des Deutschlandtickets bin ich mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Seit April dieses Jahres nutze ich den ÖPNV und fahre mit Straßenbahn, Zug und Bus über den Hauptbahnhof Leipzig und Bad Lausick nach Colditz.“ Rieke nutzt das Ticket in seiner Freizeit ausgiebig. Die Einführung des Jobtickets bei anona wäre für ihn ein willkommener Zusatz.

Und er ergänzt: „Schöner fände ich jedoch, wenn der Arbeitgeber Fahrgemeinschaften unterstützt, zum Beispiel durch eine Plattform, mit der man auch den Colditzer Rufbus organisieren könnte. Wünschenswert wäre auch, wenn Colditz wieder in das Streckennetz der Bahn einbezogen wird, zum Beispiel mit der Verbindung nach Grimma und Rochlitz oder direkt nach Leipzig.“

Ein Einblick in die süße Welt von anona

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Dann ist es 11:00 Uhr und die Führung im Werk 3 beginnt. Alle 25 Besucher*innen bekommen ein Häubchen und Schuhüberzieher in die Hand gedrückt. Sie werden von Marcel Näther empfangen. Der 34-Jährige hat hier mit 16 Jahren als Azubi angefangen und arbeitet heute als Vorarbeiter. Seit 18 Jahren ist er überzeugter „Anonaner“ und kennt hier jeden Handgriff und jede Schraube.

Das Werk 3 wurde Anfang 2019 eröffnet. Die Maschinen glänzen wie neu. Das Neonlicht spiegelt sich in den Fußböden. Näther führt uns zur Riegel-Produktionslinie und füttert uns mit Daten. Süßes wäre den Kindern in der Gruppe lieber gewesen, aber die Erwachsenen lesen die Zahlen von seinen Lippen. Eine Tonne Grundmasse entsteht hier in der Stunde. Auf der circa 100 Meter langen Walzenstraße fahren die Grund-Riegel Richtung Schokolade. Sie können mit drei Sorten ummantelt werden, Vollmilch, Zartbitter und weiß. Kleine Randbemerkung: Wasser ist der größte Feind der Schokolade. Deswegen werden die Schokoladenbehälter beim Wechseln der Schokoladensorten nicht gereinigt, sondern nur von der Maschine getrennt.

Am Ende werden die Riegel in Höchstgeschwindigkeit verpackt. 400 Stück in der Minute. Ein Besucher glaubt, sich verhört zu haben, aber Näther bestätigt die Zahl. Er ruft sie noch etwas lauter gegen den Lärm der laufenden Produktion. Alle nicken anerkennend. Nach 30 Minuten ist die Führung vorbei und die Gäste strömen wieder aus der Kühle der Halle in die warme Mittagssonne.

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Auf dem Festplatz toben die Kinder noch immer auf der Hüpfburg. Die Eltern unterhalten sich am Bier- und Bratwurststand oder lassen sich bei Frau Schäfer am Infomobil beraten. Am Ende des Tages überreichen die beiden anona-Geschäftsführer Wolfram Strauch und Matthias Dietzsch zwei Spenden-Checks. Der Bürgermeister der Stadt Colditz bekommt aus der Gabelstapler-Mitmachaktion 2.000 Euro. Außerdem spendet das Unternehmen die Erlöse der beim Fest verkauften, eigenen Produkte. Die 2.500 Euro gehen an die örtliche Oberschule. Ein gelungener Tag für anona und ein sehr interessanter Einblick in das Unternehmen für alle Besucher und Besucherinnen.

Schon gewusst? Der MDV berät auf Anfrage auch Ihren Firmenstandort und bespricht mit der Firmenleitung, welche Optionen es für eine klimafreundlichere Mobilität für Mitarbeitende und Kund*innen am Standort geben könnte.

Bildquellen: anona & Christian Hüller | Michael Herrmann


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