Diese Eisenbahnmuseen machen Geschichte lebendig
200 Jahre Eisenbahn in Europa
22. Oktober 2025 | Lesezeit: ca. 4 Minute(n)Am 27. September 1825 fuhr in England die erste Eisenbahn der Welt zwischen Stockton und Darlington – ein Meilenstein, der Mobilität, Technik und Gesellschaft für immer veränderte. In Mitteldeutschland halten zahlreiche Museen dieses Erbe lebendig. Engagierte Ehrenamtliche und Mitarbeitende pflegen alte Loks, Wagen und Straßenbahnen und lassen ihre Geschichte bei Sonderfahrten wieder aufleben. Zum Jubiläum stellen wir die schönsten Ziele im MDV-Gebiet vor – ein Best-of für alle, die Eisenbahn- und Straßenbahngeschichte erleben möchten.
Eisenbahnmuseen
DB Museum Halle (Saale)
Das DB Museum Halle lädt zu einer Reise durch 180 Jahre Eisenbahngeschichte ein. Legendäre Lokomotiven wie die Schnellzuglok 03 1010 beeindrucken ebenso wie interaktive Ausstellungen für die ganze Familie. Neben der Dauerschau gibt es Erlebnisfeste, Themenführungen und wechselnde Sonderausstellungen. Das Museum hat immer mittwochs und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet und kostet für Erwachsene 3 Euro und für Kinder 1,50 Euro. Tickets können online gekauft werden.
Anfahrt: Haltestelle Halle, S-Bf. Steintorbrücke
S47
RB 47
10
345

Eisenbahnmuseum Leipzig
Das Bahnbetriebswerk Leipzig-Plagwitz ist ein besonderer Ort der mitteldeutschen Eisenbahngeschichte. Das Eisenbahnmuseum bietet imposante Dampfloks wie die Baureihe 52, historische Reisezugwagen und eine authentische Werkstattatmosphäre. Besonders beliebt sind die Museumsfeste und Sonderfahrten – vom Glühweinausflug bis zum Nikolauszug. Der Eintritt ist meist frei, Fahrten kosten zwischen 44 und 92 Euro. Geöffnet wird in der Regel zu den Events am Wochenende.
Anfahrt: Haltestelle Leipzig, Kurt-Kresse-Straße
1, 2 und 3
Kohle- und Kulturbahnhof Meuselwitz
Die Kohlebahn Meuselwitz-Altenburger Land verbindet Technik und Industriekultur. Mit historischen Diesel-, Elektro- und Dampfloks geht es durchs ehemalige Braunkohlerevier. Besonders die „Wilde Hilde“ begeistert bei monatlichen Dampfausflügen. Besucher erleben Geschichte zum Mitfahren: offene Wagen, originalgetreue Loks und fachkundige Erklärungen. Fahrten finden meist sonn- und feiertags statt, eine Anmeldung wird empfohlen.
Anfahrt: Haltestelle Meuselwitz, Bahnhof
580, 581, 711 und 712
Feldbahn Leipzig
Die Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Mit ihren gemütlichen Zügen auf schmaler Spur bietet sie Lampion- und Glühweinfahrten, Spezialfahrten zum Tag der Industriekultur und regelmäßige Fahrtage. Die Eintrittspreise sind familienfreundlich: Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder 2 Euro. Geöffnet ist an Fahrtagen von 10–17 Uhr.
Anfahrt: Haltestelle Plaut-/ Schomburgkstraße
80
Eisenbahnmuseum Kötzschau
Im historischen Empfangsgebäude von Kötzschau gibt es Eisenbahngeschichte zum Anfassen. Besucher erwartet eine Ausstellung mit Originalexponaten, ein Lehrstellwerk und ein Fahrkartenzimmer. Einen Überblick über die Öffnungszeiten gibt es hier. Sonderführungen sind möglich. Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder 2 Euro.
Anfahrt: Haltestelle Kötzschau
RB 20
737 und 738

Berlin-Anhaltische Eisenbahn Wittenberg
Der Förderverein Berlin-Anhaltische Eisenbahn in Wittenberg bewahrt ein Stück Eisenbahnerbe. Mit viel Leidenschaft präsentieren Ehrenamtliche historische Exponate und Lokomotivtechnik der traditionsreichen Bahnstrecke. Führungen, Sonderfahrten und Ausstellungstage werden individuell vereinbart, ein Blick auf die Webseite lohnt sich.
Anfahrt: Ab Bahnhof Wittenberg sind es etwa sieben Minuten Fußweg.
Mansfelder Bergwerksbahn
Die älteste betriebsfähige Schmalspurbahn Deutschlands dampft zwischen Benndorf und Hettstedt und ist ein Erlebnis für Nostalgiker und Familien gleichermaßen: Ob reguläre Samstagfahrten oder thematische Sonderzüge wie Nikolausfahrten, Theaterzug oder Dampf-Schnuppertage – hier kommt Eisenbahnromantik auf. Erwachsene zahlen für Hin- und Rückfahrt 16 Euro und Kinder bis 14 Jahre 8 Euro. Für Gruppen sind individuelle Angebote möglich.
Anfahrt: Mit der Regionalbahn bis Benndorf oder Hettstedt. Beide Orte sind per ÖPNV gut erreichbar. (Achtung: Beide Orte liegen nicht im MDV-Gebiet.)
Straßenbahnmuseen
Leipziger Straßenbahnmuseum
Straßenbahnfans kommen im Leipziger Straßenbahnmuseum auf ihre Kosten. Historische Wagen, Sonderfahrten durch die Stadt und liebevoll gestaltete Depotführungen machen den Besuch einzigartig. Besonders spannend: die Modellbahnschau, die detailreiche Miniaturen zeigt. Fahrtage finden regelmäßig statt.
Anfahrt: Haltestelle Leipzig, Apelstraße / Historischer Straßenbahnhof
9
Straßenbahnmuseum Halle (Saale)
Eine der größten Sammlungen historischer Straßenbahnen in Ostdeutschland erwartet Besucher in Halle. Das Straßenbahnmuseum zeigt Fahrzeuge aus über 100 Jahren Stadtgeschichte – vom hölzernen Triebwagen bis zum modernen Klassiker. Öffnungstage sind meist einmal im Monat, Gruppenführungen gibt es auf Anfrage.
Anfahrt: Haltestelle Halle, Burg Giebichenstein
7 und 8
Historische Straßenbahn Naumburg
Das Naumburger Straßenbahndepot ist ein lebendiges Stück Stadtgeschichte. Neben Depotführungen locken Sonderfahrten mit den charmanten historischen Triebwagen – oft eingebettet in Stadtfeste oder Fahrtage. Eine Einzelfahrt kostet für Erwachsene 2,40 Euro und für Kinder bis 15 Jahre 1,30 Euro, MDV-Abos und Deutschlandtickets werden anerkannt, die Fahrt kostet AbonnentInnen also nichts. Mehr Informationen zu den Tarifen gibt es hier.
Anfahrt: Haltestelle Naumburg, Postring
4
101, 102
Fazit
200 Jahre Eisenbahn – das ist nicht nur ein Jubiläum, sondern auch ein Erlebnis. Die Museen und historischen Bahnen im MDV-Gebiet zeigen eindrucksvoll, wie Technikgeschichte lebendig bleibt. Ob donnernde Dampfloks, gemütliche Feldbahnen oder nostalgische Straßenbahnen: Hier können Groß und Klein Eisenbahn mit allen Sinnen erfahren. Ein Ausflug zu diesen Museen ist wie eine Zeitreise und eröffnet spannende Einblicke in die Wurzeln unserer mobilen Gegenwart.
Fotos: DB Museum/ Mike Beims, Eisenbahnmuseum Kötzschau
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