Ausflugsziel Naumburg mit Welterbestätte Naumburger Dom

Land aus Wein und Stein

28. Mai 2021 | Lesezeit: ca. 4 Minute(n)
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Der Dom in Naumburg wurde 2018 zum UNESCO-Welterbe ernannt und ist mit seinen historischen Stifterfiguren ein spannender Startpunkt für einen Ausflug in die hochmittelalterlich geprägte Wein- und Kulturlandschaft an Saale und Unstrut.

Guter Wein, einzigartige Kulturgüter und malerische Naturlandschaften – in der Saale-Unstrut-Region im Herzen Deutschlands kommen Genießer*innen, Schöngeister und Ausflugsfreunde schnell auf den Geschmack. Im "Land aus Wein und Stein" warten unzählige Weinberge, herrliche Flussstrecken und ein architektonisches Erbe aus 1000 Jahren europäischer Geschichte. Einer der kulturellen Leuchttürme an der Saale: der Naumburger Dom St. Peter und St. Paul, der seit 2018 den begehrten Titel "UNESCO Welterbe" trägt. Im Folgenden entführen wir Sie in die verwinkelten Gassen des sympathischen kleinen Städtchens.

Von Stollen bis Nietzsche

Wer könnte als Tourguide besser geeignet sein als Antje Peiser, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Saale-Unstrut? Die gebürtige Naumburgerin erwartet uns mit einem Lächeln und ihrem großen Wissensschatz an der Stadtkirche St. Wenzel, die eine noch von Johann Sebastian Bach höchstpersönlich eingeweihte Hildebrandt-Orgel beherbergt. Unsere kleine Tour in Richtung des Naumburger Doms beginnt bei diesem musikalischen Unikat, führt am Naumburger Marktplatz vorbei, der mit seinen alten Kaufmannshäusern mittelalterlichen Charme versprüht, und macht Zwischenstation bei der "Bäckerei Block" – und der Erkenntnis, dass wohl nicht Dresden die Geburtsstadt des Stollens ist. "Die Ersterwähnung des beliebten Naumburger Stollens findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1329", erzählt Antje Peiser stolz. "Statt mit Rosinen wird der Stollen heute jedoch mit Kirschen, Kirschwasser und Dinkelmehl gebacken."

Eine berühmte Persönlichkeit Naumburgs kam sicherlich mehr als nur ein Mal in den Genuss des Naumburger Stollens: Friedrich Nietzsche, dessen ehemaliges Wohnhaus heute mit einer Dauerausstellung den Lebensweg des großen Philosophen nachzeichnet. Nietzsche ließ in Naumburg zwar noch nicht seinen Zarathustra sprechen, wuchs jedoch in dem Städtchen auf, besuchte Elementarschule, Domgymnasium sowie das nahe gelegene Internat "Schulpforta". Nach verschiedenen Stationen in Europa kehrte er schließlich zurück an die Saale, um dort in seinen letzten Tagen von seiner Schwester gepflegt zu werden.

Naumburg als Inspiration für Walt Disney

Gut gepflegt sind auch die historischen Straßenbahnen Naumburgs, in denen Tickets noch geknipst werden wie zu Nietzsches Zeiten. Die ehrwürdige "Wilde Zicke", wie die Bahn hier liebevoll genannt wird, bringt Besucherinnen und Besucher zum Salztor in der Nähe des kleinsten Stadttheaters Deutschlands. Von hier aus erreicht man zu Fuß das weltberühmte Wahrzeichen Naumburgs: Den Naumburger Dom, der in schwindelerregender Höhe per Glockenschlag verkündet, dass es Zeit ist – Zeit für einen ganz kurzen Geschichtsexkurs, der die Welt und die UNESCO bewegt.

Dem spätromanisch-frühgotischen Bauwerk ist es zu verdanken, dass Naumburg und die Saale-Unstrut-Region stolz auf ein Welterbe sein können. "Der universelle Wert des Doms liegt neben den zwölf Stifterfiguren, die eine für damalige Verhältnisse einzigartige Mimik und Gestik besitzen, auch in den zwei noch erhaltenen Lettnern in den beiden Chören", erklärt Antje Peiser vor den Skulpturen. "Die bekannteste Figur ist Uta, Gräfin von Ballenstedt, die auch als schönste Frau des Mittelalters gilt und – damit völlig unverdienterweise – Modell für die böse Königin in Walt Disneys Zeichentrickverfilmung von 'Schneewittchen' stand." Der oder die Künstler der Steinskulpturen sind allerdings bis heute unbekannt.

Wein und Romanik

Eines jedoch ist klar: Auch Freund*innen von Natur und Wein kommen im Qualitätsweinanbaugebiet Saale-Unstrut rund um Naumburg voll auf ihre Kosten. So etwa am einstigen Wochenendhaus des Malers und Bildhauers Max Klinger, der mit seinem Ausspruch "Hier ist es wie in der Toscana, bloß näher" ganz offensichtlich das mediterrane Ambiente beschrieb. Kein Wunder: Hier kann man den Blick über die Weinberge und die Flüsse Unstrut und Saale schweifen lassen und die Naumburger Stadtsilhouette mit ihren vielen historischen Bauten genießen. Ein fantastisches Panorama, das so charakteristisch ist für das Land aus Wein und Stein.


Ausflugsziele in der Saale-Unstrut-Region

Aber nicht nur Naumburg lockt: Der MDV bringt wanderfreudige und fahrradbegeisterte Besucher*innen komfortabel zu Ausgangspunkten vieler spannender Touren in der Saale-Unstrut-Region. Drei der schönsten Ausflugsziele stellen wir Ihnen im Folgenden vor. Viel Spaß beim Erkunden und Genießen!

Arche Nebra

Eine Reise in die Bronzezeit: Entdecken Sie den Fundort der 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra mit der weltweit ersten konkreten Himmelsdarstellung. Das als Sonnenbarke gestaltete Besucherzentrum gewährt einen authentischen Blick in das Leben unserer Vorfahren.

Kloster Memleben

Der Atem der Geschichte weht durch die Anlage des Klosters Memleben. Ob in der Krypta, im mittelalterlichen Klostergarten oder bei einem Spaziergang in der Kirchenruine – die Historie der einstigen Pfalz aus dem 10. Jahrhundert zieht noch heute in ihren Bann.

Geiseltalsee

Baden, Tauchen, Schifffahren, Wandern: Der größte künstlich geschaffene See Deutschlands bietet allerlei Freizeitmöglichkeiten. In dem ehemaligen Braunkohlegebiet begeben Sie sich auf den 28 km langen Rundweg, machen Halt an den Weinbergen oder stürzen sich ins kühle Nass – aber bitte nüchtern!

Bildquelle: Shutterstock


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