20 Jahre im MDV: Jubiläum von RL, NOMO und PVG

24. Oktober 2024 | Lesezeit: ca. 5 Minute(n)
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Im August 2004 hieß es: Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) wird größer! – Die erste von inzwischen drei Verbunderweiterungen stand an. Damit gilt das 1-Ticket-Prinzip seit nunmehr 20 Jahren in den folgenden (Alt)-Landkreisen:

  • Landkreis Torgau-Oschatz; heute Teil vom Landkreis Nordsachsen mit dem Verkehrsunternehmen Nordsachsen Mobil (NOMO)

  • Muldentalkreis; heute Teil vom Landkreis Leipzig mit dem Verkehrsunternehmen Regionalbus Leipzig (RL)

  • Landkreis Weißenfels und Burgenlandkreis; heute gemeinsam Landkreis Burgenlandkreis mit dem Verkehrsunternehmen PVG Burgenlandkreis mbH

Wir blicken gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen RL, NOMO und PVG zurück auf 20 Jahre Verbundarbeit, machen eine Bestandsaufnahme zum aktuellen Angebot und werfen einen Blick nach vorn.

Gemeinsam wachsen

MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann würdigt die Zusammenarbeit mit den Jubilaren: „Die drei Unternehmen, bzw. ihre Vorläufer, haben in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich dazu beigetragen, den MDV-Raum aufzubauen, die Vernetzung der Landkreise mit den Oberzentren aktiv zu ermöglichen und den gemeinsamen Verbundgedanken wachsen zu lassen. Als moderne Mobilitätsanbieter haben sie den Busverkehr in ihren Regionen mit lokalen Neuerungen nachhaltig verbessert und deutlich enger mit den Verkehrsangeboten auf der Schiene vernetzt.“

Wegweisend dafür war auch die gemeinsam entwickelte MDV-Strategie 2025. Deren zentrales Ziel war der Ausbau der ländlichen Verkehrsnetze sowie die Verknüpfung mit den nächsten Städten und Großstädten.

„Gemeinsam haben wir erfolgreiche Neuerungen auf den Weg gebracht, wie zum Beispiel den PlusBus. Deutlich gestiegenen Fahrgastzahlen in vielen Bereichen der Landkreise sind das sehr gute Ergebnis unserer gemeinsamen Zusammenarbeit im MDV“

„Auch, wenn die Rahmenbedingungen durch die angespannte Finanzierungslage im ÖPNV, weltweite Krisen und den Fachkräftemangel aktuell herausfordernd sind, haben sich die drei Unternehmen gemeinsam mit zahlreichen weiteren Verbundpartnern der Aufgabe gestellt, die gemeinsame Strategie bis 2030 fortzuschreiben und damit weiterhin die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität zu stellen“, so Steffen Lehmann weiter.


Regionalbus Leipzig: „Zentraler Vorteil des Verbundes ist der gemeinsame Tarif“

Regionalbus Leipzig ist das kommunale Verkehrsunternehmen des Landkreises Leipzig und ging im Dezember 2014 aus dem Unternehmen PVM hervor.

Fragen an Geschäftsführer Andreas Kultscher

Andreas Kultscher steht vor einem Bus

20 Jahre im Verbund – gibt es einen Moment, an den Sie sich persönlich besonders erinnern?

AK: Gemeinsam haben wir im Verbund schon viel erreicht und unser ÖPNV-System in Mitteldeutschland zu dem gemacht, was es heute ist. Auch, wenn die Bedingungen nicht immer einfach waren. Außerdem sind wir bereit und in der Lage, die wesentlichen Herausforderungen zu erkennen und uns zukunftsfähig aufzustellen. Das haben wir zuletzt im Strategieprozess „MDV 2030“ bewiesen, den wir mit großem Engagement sowie mit Sachlichkeit und Kollegialität gemeinsam gestaltet haben.

Welche Vorteile sehen Sie in der Verbundarbeit?

AK: Zentraler Vorteil des Verbundes ist der gemeinsame Tarif. Mit einem Ticket kann man in ganz Mitteldeutschland den ÖPNV nutzen. Dazu gehört ein funktionierendes leistungsbasiertes Einnahmeaufteilungsverfahren. Weitere Vorteile der Verbundarbeit sind die Abstimmung bei verkehrlichen Aufgaben und ein einheitlicher Auftritt gegenüber unseren Fahrgästen sowie die Schaffung synergetischer Lösungen z. B. bei der gemeinsamen Nutzung von technischen Hintergrundsystemen.

Was steht in den nächsten Jahren auf der Agenda von RL?

AK: Unter anderem die Weiterentwicklung des Verkehrsangebotes auf der Basis der bereits umgesetzten Verkehrsprojekte z. B. unter Einbeziehung von On-Demand-Verkehren. Die weitere Digitalisierung von Fahrgastinformation und Vertrieb sowie verschiedener unternehmensinterner Prozesse. Der Einstieg in die Flottenumstellung auf alternative Antriebsformen und die Schaffung der dafür erforderlichen betrieblichen Infrastruktur. Außerdem die Stärkung unserer Position als attraktiver Arbeitgeber in der Region.


Nordsachsen Mobil: Fahrgastzuwachs durch ein optimiertes Angebot

Die Nordsachsen Mobil GmbH gibt es in ihrer heutigen Form seit der Fusion der beiden Verkehrsunternehmen OVH und Busverkehr Leupold im Januar 2022. NOMO übernahm zeitgleich die Verantwortung für den gesamten Busverkehr im Landkreis Nordsachsen.

Fragen an Geschäftsführer Holger Klemens

Holger Klemens - Geschäftsführer der Nordsachsen Mobil

20 Jahre im Verbund – gibt es einen Moment, an den Sie sich persönlich besonders erinnern?

HK: Da gibt es einige. Zwei der letzten Zeit stechen für mich dabei besonders heraus: Da ist einerseits die erfolgreiche Optimierung des Verkehrsangebotes im Altkreis Delitzsch. Dadurch konnten wir einen durchschnittlichen Fahrgastzuwachs von über 20 Prozent verzeichnen. Andererseits haben wir kürzlich das neue und zukunftsorientierte On-Demand-Angebot FLEXA eingeführt.

Welche Vorteile sehen Sie in der Verbundarbeit?

HK: Für unsere Fahrgäste steht nach wie vor die durchgehende Gültigkeit der Verbundtickets über verschiedene Strecken, Zonen und Verkehrsunternehmen im Vordergrund. Das macht die Nutzung des ÖPNV deutlich einfacher und kundenfreundlicher als vorher.

Was steht in den nächsten Jahren auf der Agenda von NOMO?

HK: Wir stehen in den kommenden Jahren vor großen Aufgaben, u.a. der Einführung von neuen Fahrzeugen mit alternativen Antriebsformen, der Weiterentwicklung unseres Verkehrsnetzes unter den schwierigen Bedingungen der kommunalen Haushaltslage und der erschwerten Personalsituation. Außerdem planen wir den Ausbau unseres flexiblen Rufbussystems FLEXA.


PVG Burgenlandkreis mbH: Herausforderungen gemeinsam meistern

Die PVG Burgenlandkreis mbH ist seit Januar 2012 für den Nahverkehr im gesamten Landkreis zuständig. In diesem Jahr wurden die beiden ehemaligen Unternehmen PVG Burgenlandkreis mbH und RVG mbH Weißenfels verschmolzen.

Fragen an Geschäftsführer Lutz Däumler

PVG, Geschäftsführer Däumler, Betriebshof, Zeitz

Welche Vorteile sehen Sie in der Verbundarbeit?

LD: Ganz klar die Synergieeffekte. Die enge Zusammenarbeit der Partner im Verbund hat uns als Verkehrsunternehmen und auch die gesamte Region nach vorn gebracht. Ein großer Vorteil für Fahrgäste ist definitiv die einheitliche, verbundweite Kommunikation, die das Gesamtsystem ÖPNV verständlicher macht.

Was steht in den nächsten Jahren auf der Agenda der PVG?

LD: Die Rahmenbedingungen, mit denen wir in den kommenden Jahren konfrontiert werden, sind sehr herausfordernd. Ich denke dabei an die angespannte Finanzierungslage rund um das Deutschlandticket und die damit einhergehenden sinkenden Einnahmen. Für die Fahrgäste ist das Ticket toll, es stellt uns Verkehrsunternehmen aber vor viele Unsicherheiten.

Außerdem braucht es in der Branche insgesamt neue Lösungen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Lösungen wie On-Demand-Angebote oder der Einsatz von automatisierten Fahrzeugen sind Ansätze, die wir mitdenken. Auch hier erfordert die konkrete Umsetzung im operativen Geschäft aber nachhaltige Finanzierungstrategien und einen langen Atem.

Ein zentrales Zukunftsthema wird auch der Umweltschutz sein. Hier konzentrieren wir uns unter anderem auf die Umsetzung der Clean-Vehicle-Richtlinie.


Bildquellen:
Foto Andreas Kultscher: Anja Jungnickel
Foto Holger Klemens: Bertram Bölkow
Foto Lutz Däumler: Christian Hüller


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