Es war ein Tag zum Staunen und Anfassen: Beim Tag der offenen Tür am 10. Mai drehte sich in Halle alles um die neue Straßenbahngeneration TINA. Bei schönstem Sonnenschein hat die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) ein buntes Familienfest auf die Schienen des Betriebshofes gebracht – ein fantastischer Rahmen für die öffentliche Vorstellung der neuen Bahnen. Dazu gab es ein musikalisches Bühnenprogramm, jede Menge Infos rund um alles, was der ÖPNV in Halle so auf der Straße und den Schienen hat und auch die jüngsten Gäste konnten an vielen Stationen ausprobieren, basteln, bauen, staunen und toben.

Tausende Hallenserinnen und Hallenser nutzten die Gelegenheit, einen Blick auf die Zukunft des Nahverkehrs zu werfen und sie gleich hautnah zu erleben. Der Star des Tages? Ganz klar die neue TINA-Bahn, frisch geliefert vom Schweizer Hersteller Stadler und bereit, in Halle ein neues Kapitel aufzuschlagen. Mit sprühenden Funken wurden die ersten TINA-Bahnen symbolisch der Öffentlichkeit übergeben.

Mit dabei war auch das Infomobil des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV), das den Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke in Tarifangebote, Verbindungen und Services im Nahverkehr bot. In direktem Austausch konnten sich Interessierte außerdem über die Zukunft der Mobilität in der Region informieren – eine ideale Ergänzung zum Technik-Erlebnis rund um TINA.

Was ist TINA überhaupt?

TINA ist die Abkürzung für „Total Integrierter Niederflurantrieb“. Ein Name, der auf den ersten Blick etwas technisch klingt, aber ein großes Versprechen in sich trägt: komfortables, barrierefreies und klimafreundliches Fahren für alle. Die neuen Bahnen kommen in zwei Längenvarianten: rund 30 Meter (Typ MGT-M) und knapp 45 Meter (Typ MGT-XL).

Bis 2028 sollen insgesamt 56 Fahrzeuge in Halle unterwegs sein. Der Einsatz im Linienbetrieb startet ab August 2025. Damit beginnt Schritt für Schritt die Ablösung der bisherigen MGT6D-Fahrzeuge, die über 30 Jahre im Einsatz waren. Auf Halles Schienen findet in den kommenden Jahren also ein echter Generationenwechsel statt.

Mobilitätswende auf Schienen

Auch in Sachen Sicherheit und Technik hebt sich TINA von ihren Vorgängerinnen ab. Statt klassischer Außenspiegel kommen Kameras zum Einsatz, die ein noch besseres Überblicken des Ein- und Ausstiegs ermöglichen. Moderne Fahrassistenzsysteme mit Radar und Videoüberwachung unterstützen das Fahrpersonal im Alltag und helfen, Unfälle zu vermeiden. Beleuchtete Türtaster und LED-Streifen signalisieren deutlich, wann sich eine Tür öffnet oder schließt. Der Fahrerarbeitsplatz? Ergonomisch, großzügig, mit eigenem Einstieg und einem Cockpit, das nicht nur aussieht wie aus der Zukunft, sondern sich auch so anfühlt.

TINA ist nicht nur eine neue Bahn, sie ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Die moderne Antriebstechnik, die effiziente Klimaanlage und das leichte Fahrzeugdesign sorgen für einen niedrigeren Energieverbrauch. Finanziert werden die Kosten des Gesamtprojektes in Höhe von 172 Millionen Euro zu großen Teilen vom Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle. Ein starkes Signal: Stadt, Land und HAVAG ziehen an einem Strang, um den Nahverkehr zukunftsfest zu gestalten. Bis 2028 werden 56 der neuen Bahnen nicht nur die alten Modelle ersetzen, sondern den Alltag für viele Menschen spürbar komfortabler, sicherer und barrierefreier machen.

Was TINA besonders macht: Sie wurde nicht am Reißbrett entworfen, sondern mit den Menschen, die sie nutzen werden. Der Fahrgastbeirat der HAVAG war von Anfang an in die Planung eingebunden und hat mit seiner Erfahrung entscheidende Impulse gegeben. So entstand ein Fahrzeug, das wirklich auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten ist.

Die neue Straßenbahn ist mehr als ein technisches Upgrade. Sie ist ein Versprechen für die Zukunft des Nahverkehrs in Halle. Sie steht für Komfort, Inklusion, Klimaschutz und moderne Technik. Die Übergabe der ersten vier Fahrzeuge war ein Fest für die ganze Stadt. Und wer einmal drinsaß, weiß: Diese Bahn ist gekommen, um zu bleiben.

Fotos: Texterkolonie; MDV; Stadtwerke Halle GmbH

+++Gewinnspiel: Wie sollen die TINA-Bahnen heißen?+++
Bis zum 31. Juli 2025 sucht die HAVAG noch kreative Namensvorschläge aus der halleschen Mundart. Für Teilnehmende winken witzige TINA-Originale wie ein Kissen aus dem TINA-Sitzbezugstoff.

Hier geht es zum Gewinnspiel: https://havag.com/namensgebung