ÖPNV im Test: Leipzig ist nachts gut angebunden
7. Oktober 2025 | Lesezeit: ca. 2 Minute(n)Wer ländlich wohnt, muss für den Besuch von Kino, Theater oder Club meist in die nächstgrößere Stadt fahren. Schön, wenn die ÖPNV-Anbindung stimmt und Nachtschwärmer das Auto stehen lassen können. Wie gut das möglich ist, wollte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) wissen und hat das nächtliche Nahverkehrsangebot in 20 deutschen Großstädten untersucht. Leipzig erhielt das Prädikat „gut“ und landete damit im vorderen Mittelfeld. Allgemeiner Verbesserungsbedarf wurde im Bereich elektronische Fahrgastinfo und Mitternachtsanbindungen festgestellt.
Ziel des ADAC-Tests war es, herauszufinden, wie zuverlässig und komfortabel Nachtverbindungen ins Umland sind, um ganz ohne Taxi, Elterntaxi oder selbst organisierte Mitfahrgelegenheiten mobil zu sein. Auf dem Prüfstand stand das Nahverkehrsangebot in 20 Städten mit 100.000 bis 1 Million Einwohnerinnen und Einwohnern. Betrachtet wurden dabei jeweils die Anbindung an fünf umliegende Zielorte in zwei Zeitfenstern. Mit der Zielgruppe „Erwachsene“ im Sinn wurden die Fahrten zwischen 23.30 und 2.30 Uhr, für Jugendliche unter 18 Jahren das Zeitfenster zwischen 23.30 und 0.30 Uhr genauer untersucht.
Für jede Stadt wurden dabei reale Fahrplanverbindungen an einem Abend im Mai recherchiert und geprüft. Für Leipzig waren das die Verbindungen vom Leipziger Hauptbahnhof nach Taucha, Naunhof, Markkleeberg, Markranstädt und Schkeuditz. Bewertet wurden unter anderem auch die Erreichbarkeit der Zielorte, die Zahl der Umstiege, die Länge der Fußwege und die Zuverlässigkeit der Fahrgastinformation.
Lücken bei der Anbindung für Jugendliche
In jeweils fünf Städten war das Nachtangebot demnach „sehr gut“ bzw. „gut“, sechs Städte schnitten mit „ausreichend“ und „eingeschränkt“ ab. Das Schlusslicht der Untersuchung war Erfurt mit einem lediglich „lückenhaften“ Angebot. Drei Städte konnten aufgrund von Unzulänglichkeiten der elektronischen Fahrplanauskunft nicht bewertet werden (s. Karte rechts).
Mit einem „guten“ ÖPNV-Nachtangebot landete Leipzig im vorderen Mittelfeld und ordnet sich damit im insgesamt zufriedenstellenden Testergebnis ein. Im Zeitfenster „Erwachsene“ war das Angebot laut ADAC in allen 17 Städten umfangreich, auch wenn einzelne Zielorte teilweise nicht optimal zu erreichen waren. Anders sieht es beim Zeitfenster „Jugendliche“ aus. Hier konnten lediglich 12 der 17 Zielorte erreicht werden – Verbindungen in einige Orte waren oft erst später nachts verfügbar.
Nachbesserungsbedarf bei Fahrplanauskunft
Neben Lücken bei der Anbindung fielen beim Test in 13 Städten auch technische Schwierigkeiten bei der elektronischen Fahrplanauskunft auf. Teilweise wurden Verkehrsmittel nur unvollständig angezeigt oder Schienenersatzverkehre (SEV) für ausgefallene Züge nicht abgebildet. Bemängelt wurde auch, dass flexible On-Demand-Angebote in der Regel nicht in die Verbindungsauskunft integriert waren, obwohl sie vorhanden sind. Leipzig wurde bei diesen Auffälligkeiten im Test nicht explizit benannt.
Die komplette Auswertung zum Nachlesen gibt es auf der ADAC-Webseite.
Bildquellen: ADAC e.V., Canva
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