Neue Produkte und moderate Preisanpassung im MDV-Gebiet ab 1. August

24. März 2022 | Lesezeit: ca. 8 Minute(n)
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Pressemeldung

Die Gesellschafterversammlung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) hat heute die Einführung neuer Produkte sowie moderate Preisanpassungen im Nahverkehr beschlossen. Mit Zustimmung der Genehmigungsbehörden treten die Änderungen ab 1. August 2022 in Kraft.

  • Gesamtes MDV-Gebiet: Das aus Leipzig bekannte ABO Flex gilt ab 1.8. im gesamten Verbundgebiet. ABO Flex Kunden sparen bis zu 50 % für Einzelfahrten.

  • Leipzig: Familien in Leipzig können künftig bis zu drei Kinder kostenfrei mit der erweiterten 24-Stunden-Karte Plus mitnehmen. Die Einzelfahrkarte, Kurzstreckenkarte, 4-Fahrten-Karte und die Leipzig Pass Mobilcard bleiben preisstabil. Die übrigen Preise werden insgesamt um durchschnittlich 2 % angehoben.

  • Halle (Saale): Die Preise für die Einzelfahrkarte Kind und das ABO Light bleiben gleich. Die Preise für die weiteren Tarifprodukte erhöhen sich um durchschnittlich 2,8 %.

  • Landkreise: Kostengünstiges ABO Aktiv für Senioren wird in weiteren Städten eingeführt. Die Preise erhöhen sich über alle Tarifprodukte um durchschnittlich 2,1 %.

Neu: ABO Flex im gesamten MDV-Gebiet

Neu eingeführt wird das ABO Flex gültig bei allen 13 Nahverkehrsunternehmen in Halle, Leipzig, den fünf Landkreisen und auf den Zugstrecken im MDV Nord. Es sichert die volle Mobilität flexibel für alle Lebenslagen zum günstigen Preis. Das Prinzip ist einfach: Kunden erwerben eine Basiskarte zum einheitlichen Grundbetrag von 6,90 EUR im Monat. Bei jedem Kauf einer Einzelfahrkarte, Extrakarte oder Kurzstreckenkarte werden in Leipzig und Halle 50 % Rabatt gewährt. In den Landkreisen gilt: je kürzer die Strecke, desto größer der Rabatt. Hier können bis zu 45 % gespart werden. Die Fahrscheine können digital über die Apps MOOVME, DB-Navigator, LeipzigMOVE und fairtiq in Halle sowie als klassischer Papierfahrschein in den Servicestellen und bei BusfahrerInnen gekauft werden.

Änderungen im Tarif ab 1. August 2022 im Überblick

Leipzig

Gezielte Verbesserungen für Familien, Pendler, Fahrradfahrer und Besucher: Leipziger Familien können künftig bis zu drei Kinder kostenfrei mit der erweiterten 24-Stunden-Karte Plus mitnehmen. Ziel der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) sowie der weiteren Verkehrsunternehmen in Leipzig ist es, Familien eine flexible und kostengünstigere Alternative zum Auto zu bieten. Erfolgreich erprobt wurden vergleichbare Angebote bereits in Bremen, Nürnberg und mit dem Sachsen-Ticket der Deutschen Bahn.

Für die Leipziger Gelegenheitskunden erweitert sich die Nutzbarkeit von ABO Flex auf alle Preisstufen im gesamten MDV-Gebiet.

Die Beförderung von Fahrrädern wird von 19:30 bis 6 Uhr an den Wochentagen sowie ganztägig am Wochenende in den Straßenbahnen und Bussen der LVB im Rahmen einer einjährigen Pilotphase entgeltfrei ermöglicht.

Die App LeipzigMOVE ist nun in weiten Teilen barrierefrei: Der Homescreen, die Verbindungsauskunft sowie der Bikesharing-Bereich sind mittels Screenreader vorlesbar. So können sich seheingeschränkte Personen LeipzigMOVE leichter erschließen. Darüber hinaus ist nun auch der Haltestellenmonitor auf dem Homescreen zu finden und so einfacher zugänglich.

Mit dem umfänglichen Paket an Neuerungen kommen die LVB dem gestiegenen Bedürfnis nach nachhaltigen flexibleren Mobilitätsangeboten nach.

Die Einzelfahrkarte, Kurzstreckenkarte, 4-Fahrten-Karte und die Leipzig Pass Mobilcard bleiben preisstabil. In Leipzig wird die Tarifanpassung insgesamt durchschnittlich 2,0 % betragen.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe investieren in diesem Jahr über 111 Millionen Euro und setzen damit die Investoffensive zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit fort. So investiert der Mobilitätsdienstleister allein in das Leipziger Gleisnetz rund 54 Millionen Euro, 35 Millionen in neue Fahrzeuge und rund 11 Millionen in Liegenschaften und Betriebshöfe. In diesem Jahr fortgesetzt wird auch die Einführung der E-Bus-Technologie. Beschaffte das Unternehmen im letzten Jahr 21 E-Busse für den Einsatz auf der Buslinie 89 sowie 74/76, werden in diesem Jahr Gelenkbusse für den Einsatz auf Buslinie 60 beschafft. Bereits im letzten Jahr entstanden für das Nachladen der Fahrzeuge Schnellladestationen an den jeweiligen Endhaltestellen. Der Busport zum Laden der Fahrzeuge in der Nacht wurde errichtet und wird bis zum 2. Quartal weiter elektrotechnisch ausgebaut. Darüber hinaus schließen die LVB in diesem Jahr ihr Fahrzeugbeschaffungsprogramm für neue XL-Straßenbahnen ab und bereiten den Baustart neuer Fahrzeuge vor.

Halle

Neu eingeführt wird das ABO Flex. Gelegenheitskunden in Halle bekommen damit die Einzelfahrt zum halben Preis oder auch die Möglichkeit, mit bis zu 45 % Preisnachlass Fahrten durch den gesamten MDV-Raum zu planen

Die Preise für die Einzelfahrkarte sowie die 4-Fahrten-Karte Kind und das ABO Light bleiben gleich. Die Preise für die weiteren Tarife erhöhen sich um durchschnittlich 2,8 %. Die Preisstrategie soll der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) weiteren Handlungsspielraum für Investitionen in neue Infrastrukturen (Straßenbahnen, Haltestellen, Gleisnetz) sowie in digitale Services zur leichteren Mobilitätsnutzung verschaffen.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat sich die Förderung innovativer ÖPNV-Projekte zum Ziel gesetzt, welche CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren. Das innovative ÖPNV-Projekt STADTLand+ ist eines davon. So wird die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) als Konsortialführerin in den kommenden drei Jahren eng mit der Stadt Halle (Saale), dem Saalekreis, dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) und weiteren ÖPNV-Partnern zusammenarbeiten, um die Mobilitätswende im Großraum Halle/Leipzig voranzutreiben. Ziel der innovativen Teilprojekte ist es, zurückgelegte Wege mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Bahn, Bus oder Fahrrad zu erhöhen. Darüber hinaus soll das Fahrtenangebot von Bussen und Bahnen in Halle (Saale) und in Merseburg (Saalekreis) verbessert und die Erschließung im ländlichen Raum vorangetrieben werden. Eine Weiterentwicklung des Ticketangebots, multimodale Verknüpfungen und Fahrgastinformationen in Echtzeit sollen zusätzlich den Zugang für Fahrten mit Bus und Bahn verbessern. Bis 2025 soll der Anteil digitaler Tickets weiter steigen.

Auch die Weichen für den weiteren Ausbau im STADTBAHN-Programm wurden gestellt: In der Juni 2021-Sitzung des halleschen Stadtrates wurde der Beschluss zur Stufe 3 des Programms gefasst und einstimmig angenommen. Gut für Halle (Saale): 250 Millionen Euro sollen in insgesamt dreizehn vorgestellte Vorhaben im gesamten Stadtbahnnetz der Halleschen Verkehrs-AG fließen. Die beschlossene Stufe 3 beinhaltet den Ausbau der Streckenführung zwischen Trotha und Beesen bzw. der Endhaltestelle Elsa-Brändström-Straße in den Jahren 2023 bis 2035. Der Ausbau findet auf den Linien 3 und 8 statt, die zu wirtschaftlichen und zukunftsfähigen Strecken ausgebaut werden sollen. Weiterhin entstehen die Neubaustrecken nach Heide Nord und entlang der Industriestraße zwischen Silberhöhe und Ammendorf.

Landkreise

Fahrgäste in den Landkreisen profitieren von flexibleren und kostengünstigen neuen Angeboten. Neu im Angebot ist das ABO Flex. Hier gilt: je kürzer die Strecke, desto größer der Rabatt. Gelegenheitskunden in Markranstädt, Altenburg, Naumburg oder vielen anderen Orten können für die Einzelfahrt bis zu 45 % sparen.

Ebenfalls neu wird das ABO Aktiv für SeniorInnen in weiteren Städten der Landkreise eingeführt. Für nur 20,50 EUR im Monat kann das gesamte Busangebot in Merseburg, Mücheln, Querfurt, Naumburg, Weißenfels sowie Zeitz genutzt werden. Das ABO Aktiv erfreut sich bereits in Grimma, Colditz, Brandis, Wurzen und Bad Lausick großer Beliebtheit.

In den Landkreisen wird die Tarifanpassung insgesamt durchschnittlich 2,1 % betragen.

Die anteiligen Preisveränderungen sollen den Eisenbahn- und den regionalen Busunternehmen die Möglichkeit geben, das in den letzten Jahren deutlich ausgebaute Verkehrsangebot in den Landkreisen weiterhin in der guten Qualität anzubieten. Mit der Erweiterung der Plus- und Taktbusnetze und der Anbindung an die Regional- und S-Bahnen, dem Einsatz von modernen klimafreundlichen Fahrzeugen und den neuen digitalen Kundenservices wie Apps konnten in den letzten Jahren neue Kundengruppen über die Schülerbeförderung hinaus erreicht werden. Die ausgebauten Verkehrsnetze ermöglichen zunehmend auch Gewerbestandorten einen besseren Anschluss an eine Mobilität fernab des Autos für Mitarbeiter- und Kundenverkehre.

MDV Nord

Die anteiligen Preisveränderungen gelten auch auf den Zug- und S-Bahn-Strecken nach Dessau-Roßlau und in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld sowie Wittenberg.

Die vollständige Übersicht zu Tarifprodukten und Preisen entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Hintergrund

Die moderate Erhöhung der Preise ermöglicht den Verkehrsunternehmen, geplante Investitionen vorzunehmen und die Angebote entsprechend veränderter Mobilitätsbedürfnisse zu erneuern. Fahrgäste im MDV-Gebiet können somit auch weiterhin vom qualitätsvollen ÖPNV-Netz zwischen den Oberzentren, Mittelzentren und ländlichen Regionen profitieren. Damit setzen die Verkehrsunternehmen im MDV ein klares Zeichen für die Verkehrswende und für den Klimaschutz. Insgesamt fällt die verbundweite Preisanpassung deutlich geringer als die allgemeine Teuerungsrate der vergangenen Monate aus. Die Verkehrsunternehmen setzen auf die Erholung der Branche und den Gewinn neuer Fahrgäste durch die neuen Angebote ab dem 1. August. Die Frage, ob die massiv gestiegenen Kraftstoff- und Energiepreise anteilig an die Kunden weitergegeben werden müssen, wird in den kommenden Monaten weiter beobachtet.

Informationen zum MDV

Zum Verbundgebiet des MDV gehören die Städte Halle (Saale) und Leipzig sowie die Landkreise Leipzig, Nordsachsen, der Saalekreis, der Burgenlandkreis und der Landkreis Altenburger Land. Seit 15. Dezember 2019 zählen auch die SPNV-Strecken der Landkreise Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld sowie der Stadt Dessau-Rosslau zum MDV (MDV Nord). Mit einer Fläche von insgesamt 11.300 km² erstreckt sich das Verkehrsgebiet anteilig über die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und bietet 2,1 Millionen Menschen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die MDV-Verbundtickets gelten für S-Bahnen, Nahverkehrszüge, Busse und Straßenbahnen. Insgesamt 13 Verkehrsunternehmen sind tagtäglich im Dienst der Fahrgäste unterwegs. Dabei erbringen sie jährlich 80 Millionen Fahrplankilometer. Das sind 5 Erdumrundungen am Tag.

Der MDV ist ein Mischverbund, der sich aus Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen zusammensetzt. Der Bus- und Straßenbahnverkehr wird durch die Landkreise und die kreisfreien Städte Halle und Leipzig bestellt. Besteller des S-Bahn- und Zugverkehrs sind die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) sowie der Freistaat Thüringen.


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